Verletzungsprophylaxe. Verletzungspro-was?

Gespeichert von Julia am Do, 10/10/2019 - 12:27

Verletzungsprophylaxe.

Verletzungsprophylaxe.

Jetzt alle gemeinsam: 

Verletzungs-pro-phy-lax-e.

Was bedeutet das?

Verletzungsprophylaxe heißt nichts anderes als "Vorbeugung". In unserem Fall - was tun können, damit wir unser Verletzungsrisiko minimieren. Für ein happy Pole-Life ohne Unterbrechungen, denn jede, die schon mal verletzungsbedingt pausieren musste weiß, dass das keinen Spaß macht.

In diesem Blogartikel findest du ein paar wichtige Punkte, die du stets im Hinterkopf behalten kannst. Halte dich daran, es zahlt sich aus.

Pole Dance Verletzungsprophylaxe

Warm-Up und Sichern:

Eigentlich ganz logisch, trotzdem bleibt es hier nicht unerwähnt.

Wärme dich vor dem Training immer gut auf. Du spürst mit der Zeit selber, dass alles besser gelingt wenn deine Muskeln warm sind und dein Körper im "Bewegungsmodus" ist. Außerdem sind warme Muskeln flexibler und reagieren schneller. Und wenn du Dinge übst, bei denen du dir noch nicht zu 100% sicher bist, dass du sie kannst oder dass du auf jeden Fall kontrolliert wieder raus kommst - LASS DICH SICHERN!

Links und Rechts und Links und Rechts und...

Ja, tatsächlich. Nicht nur für dein Können an der Pole und damit deine Oberarme in etwa gleiche Umfänge haben, auch zur Verletzungsvorbeugung ist das unerlässlich.

Wenn du stets nur eine Seite trainierst, so entwickelst du Dysbalancen, also unausgeglichene Muster in deinen Bewegungen und auch in deiner körperlichen Struktur. Anfangs merkst du das noch nicht, doch wenn du stets deine rechte Hand verwendest um dich festzuhalten und die linke um dich wegzudrücken, dann können die beiden Seiten kaum die andere Funktion übernehmen. Natürlich kannst du das Ungleichgewicht wieder wegtrainieren, doch noch besser ist wenn es erst gar nicht entsteht.

Ellenbogen- oder Handgelenksprobleme, Schmerzen in der Schulter und andere Wehwehchen können durch das Training beider Seiten oft vermieden oder abgefangen werden, bevor wirkliche traumatische Verletzungen passieren. Das gilt natürlich auch genauso für Stretching!

Tempo, Tempo!

Du willst es können. Am Besten schon vorgestern. 

Völlig verständlich. Doch - gut Ding braucht Weile! Die Strukturen deines Körpers verändern sich oft nicht so schnell wie man es gerne hätte. Muskeln bilden sich schneller als die dazugehörigen Sehnen. Wenn du auf Teufel komm raus einen Tricks Kurs nach dem nächsten besuchst, wirst du sehr wahrscheinlich bald mal an deine Limits kommen. 

Es hat durchaus einen Sinn, dass wir im Kursplan stets Routine und Perfection Kurse dazwischen planen. Nicht nur weil wir wollen, dass ihr euch in den Figuren sicher fühlt, sondern auch weil wir nicht wollen, dass ihr ausfallt weil ihr zu schnell versucht habt aufzubauen. We take care of you! 

Auch innerhalb einer Trainingssession ist es normal, dass nicht alles auf Anhieb klappt. Oft braucht er ein paar Einheiten, bis der Move endlich nicht mehr soooo wehtut oder bis du die Stange erwischst ohne dir gefühlt die Schulter zu zerreißen. Alles gut, du hast Zeit!

Mehr ist nicht immer mehr!

Dein Körper braucht Regeneration. Beim Trainieren entstehen kleine "Verletzungen" in der Muskulatur und dein Körper bessert dann als Reaktion drauf mit stärkerem Baumaterial nach. Dafür braucht er Zeit und Schlaf. 

Jeden Tag zu trainieren ist deshalb auch gar nicht so ratsam. Wenn du mit Pole Dance beginnst, ist wahrscheinlich zwei Mal pro Woche dein Maximum und das kannst du mit den Monaten dann langsam steigern. Natürlich kommt es drauf an wie du dein Training einteilst, doch mehr ist nicht per se besser. Wenn du spürst, dass es nicht dein innerer Schweinehund ist, der dich vom Training abhalten will sondern der Muskelkater vom Vortag, dann geh es easy an. Mach stattdessen ein paar Theraband Übungen um deine Schultern ein bisschen zu durchbluten oder nimm ein Entspannungsbad wenn auch nach dem Aufwärmen gar nichts geht.  Dein Körper braucht Pausen.

Cool Down

Ein gutes Cool Down ist Gold wert. Doch was soll das Ganze denn überhaupt bewirken?

Du willst deine Muskulatur nochmal ein bisschen auflockern, durchbluten und ausdehnen. Dein Nervensystem soll vom "Action-Modus" wieder in den "Ruhemodus" wechseln. Deine Arme sind völlig verhärtet von eeewig vielen Spins? Ausstretchen, lockeres Ausschwingen und vielleicht eine wärmende Creme nach der Dusche tun da sehr gut.  Du hast wie wahnsinnig Shouldermounts und Handsprings geübt? Wie wär es mit einem lockeren Freestyle aus Spins und Floorwork zum runterkommen? Oder üb deine Bodywaves! Dein Körper wird es dir danken!

Lerne dich kennen!

Achte auf deinen Körper. Je länger deine Trainingskarriere schon dauert, umso besser wirst du spüren was dir gut tut und was nicht. Du entwickelst ein besserer Körpergefühl und das gibt dir Auskunft darüber, wenn du heute besser etwas kürzer treten solltest, oder ob heute der Tag ist an dem du Bäume ausreißen wirst.

Unser Körper ist nicht immer gleich leistungsfähig. Es gibt viele Faktoren, die das beeinflussen. Das geht von Schlafqualität über Stress bis hin zu deinem Zyklus. Das ist völlig normal und nichts was du vermeiden kannst.  Horch hin wie du dich fühlst und handle danach. 

Natürlich gibt es noch vieles mehr, das du tun kannst um dich gesund und fit zu halten, und das ist großartig! Wir haben nur einen Körper und es ist traurig, ihn nicht zu schätzen und nicht gut auf ihn aufzupassen. 
Auf dass du noch ganz, ganz viele, tolle Dinge mit ihm anstellst!